Ab Anfang 40 geht normalerweise die körpereigene Produktion der weiblichen Geschlechtshormone zurück, und im Durchschnitt tritt die letzte Regel zwischen dem 49. und 52. Lebensjahr ein. Auch wenn es bei einigen Frauen Abweichungen von dieser Norm gibt - früher oder später sind die Östrogenwerte auf ihren niedrigsten Wert gesunken, der dann bis ins hohe Alter auf diesem Niveau bleibt. Die Umstellung des Organismus von der biologisch fruchtbaren zur unfruchtbaren Zeit und der niedrige Hormonspiegel bringen für viele Frauen psychische Probleme wie Reizbarkeit, Nervosität, Depressionen und Schlafstörungen mit sich. Aber auch körperliche Beschwerden schlagen häufig aufs Gemüt: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, allgemeine Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche und Schwindelanfälle sind hier die am häufigsten genannten Symptome.
Alle diese gesundheitlichen Beschwerden sind bei den Frauen im Nahen und Fernen Osten in sehr viel geringerem Maße zu beobachten. Unterschiedliche Untersuchungen bestätigen, dass die Ernährung hierbei eine tragende Rolle spielt. Im Gegensatz zu unserer mitteleuropäischen Kost stehen in Asien vor allen Dingen Sojaprodukte auf dem täglichen Speiseplan. Welches Geheimnis steckt in Soja?
Soja ist reich an Isoflavonen, die auch als Pflanzenhormone (Phytoöstrogene) bezeichnet werden. Isoflavone sind natürliche pflanzliche Stoffe, die ganz spezielle Schutzeigenschaften haben. Sie können wesentlich dazu beitragen, das Risiko bestimmter geschlechtsspezifischer Krankheiten zu reduzieren. Dazu zählen bei Frauen Wechseljahrs-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme und Osteoporose. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Sojabohnen mit 0,1 bis 0,3 Prozent einen höheren Gehalt an Isoflavonen haben als praktisch jeder andere essbare Rohstoff.
In den letzten Jahren standen Soja-Isoflavone im Mittelpunkt verschiedener Studien, die grundsätzlich drei unterschiedliche Wirkungsarten aufzeigten, und zwar als
Östrogene und Antiöstrogene, Krebsenzymhemmer und Antioxidantien.
Die Hauptwirkstoffe in Soja-Isoflavonen sind Genistein und Daidzein. Eine in Singapur durchgeführte Studie weist darauf hin, dass Genistein eine Schutzwirkung gegen die Entwicklung einer Anzahl von Tumoren haben und zu einer Reduktion des Brustkrebsrisikos beitragen kann. Genistein und Daidzein verringern den Verlust an Knochenmasse, zeigen also eine Wirkungsweise, durch die das Auftreten von Osteoporose eingeschränkt werden könnte. Auch wurde festgestellt, dass Isoflavone die Elastizität der Arterien bei Frauen nach den Wechseljahren verbessern und auf diese Weise helfen kann, die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
Wie viel Soja-Isoflavone sollte man zu sich nehmen, um von den gesundheits-fördernden Wirkungen zu profitieren? In einigen Studien wurde ein täglicher Bedarf von 90 mg Soja-Isoflavonen festgelegt, der eingehalten werden sollte, wenn man eine positive Beeinflussung von Herz oder Knochenaufbau beabsichtigt. Auf Basis des durchschnittlichen Isoflavongehalts in asiatischen Ernährungsformen empfehlen Sojafachleute eine Aufnahme von lediglich 30 bis 50 mg Isoflavonen pro Tag.